Weiße Absolvia Nürnberg
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Interview in der NZ vom 16.07.2016 mit unserem Bbr. Peter Michael Bock: Beim Stadtgründungskommers sind auch Gäste willkommen Studenten feiern sich und „Norenberc"Heute treffen sich die Nümberger Studentenverbindungen wieder zum Stadtgründungskommers. Das Außergewöhnliche: Alle „Farbenstudenten“ einer Region kommen zu einer festlichen Veranstaltung zusammen. Ein Grußwort spricht Bürgermeister Klemens Gsell, und den Festvortrag hält Wirtschaftsreferent Michael Fraas. Für Gsell pflegen die studentischen Verbindungen über Jahrhunderte hinweg „fundierte Systemkritik und produktives Querdenken“. Damit würden sie die Entwicklung des Staates befördem. Am 6. Mai 2008 wurde der Traditionsverein studentisches Brauchtum Nümberg gegründet. Dieser Verein ist inzwischen Träger des Stadtgründungskommerses. Erster Vorsitzender ist Peter Bock. Mit ihm hat sich die NZ unterhalten.NZ: Herr Bock, warum findet der Kommers am 16. Juli statt? Peter Bock: Das ist der Stadtgründungstag. An diesem Tag wurde 1050 „Norenberc“ in der Sigena-Urkunde zum ersten Mal erwähnt. Der frühere Oberbürgerıneister Ludwig Scholz rief den Kommers 1999 ins Leben. NZ: Fand der Kommers vorher an einem anderen Tag statt? Bock: Der Kommers findet grundsätzlich immer am 16. Juli statt, es sei denn, die Stadt Nürnberg braucht aus repräsentativen Gründen den Rathaussaal anderweitig. NZ: Was ist denn überhaupt ein Kommers? Bock: Ein Kommers ist eine studentische Veranstaltung. Man unterhält sich, singt studentische Lieder, und man hört eine Festrede zu einem Thema. Eine ganz alte Tradition. NZ: Wie viele farbentragende Studenten gibt es in Nümberg ? Bock: Allein der Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen hat 320 Mitglieder. Alle zusammengenornmen dürften es innerhalb der Stadt Nürnberg etwa 2000 Mitglieder sein. NZ: Wie hoch ist der Anteil der schlagenden Studenten? Bock: Sehr gering. NZ: Wie unterscheiden sich die einzelnen Verbindungen? Bock: Es gibt rein katholische Verbindungen. Dann gibt es sogenannte freischlagende Verbindungen, die auf freiwilliger Basis fechten. Darüber hinaus gibt es normale Freundschaftsverbindungen und auch die schlagenden Verbindungen. NZ: Was ist denn das Ziel einer Verbindung? Bock: Das Ziel gibt sich jede Verbindung selber. Im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen sind es Religion, Scientia, Amıicitia und Patria, also Religion, Wissenschaft, Freundschaft und Vaterland. NZ: Nehmen einzelne Verbindungen Frauen auf oder nicht? Bock: Es gibt Frauenverbindungen. Normale Verbindungen haben keine Frauen als Mitglieder. NZ: Also kommen heute auch ein paar Frauen? Bock: So ist es. NZ: Haben die Verbindungen Probleme, neue Mitglieder zu bekommen, wie Parteien oder Vereine? Bock: Das ist schwankend. ... NZ: Dürfen heute nur geladene Gäste kommen? Bock: Es kann jeder kommen. NZ: Welche Aufgabe hat der Traditionsverein studentisches Brauchtum neben der Veranstaltung des Stadtgründungskommerses? Bock: Er fördert traditionelle studentische Veranstaltungen sowie das deutsche Liedgut. Alljährlich veranstalten wir am 3. oder 4. Advent den Thomasbummel in der Stadt. Fragen: André Fischer
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